Nach dem wir uns 
zuletzt über das richtige Feuer und die Sicherheit informiert haben, 
geht es heute ans Würzen und Marinieren unseres Fleisches.
Ein Huhn ist auf der ganzen
 Welt ein Huhn - abgesehen von den Einflüssen bei Haltung und 
Schlachtung - und doch schmeckt es überall anders... Das ist das Wunder 
der Gewürze und Kräuter. 
Gewürz ist jedoch nicht 
gleich Gewürz. Wer eine fertige Mischung verwenden möchte sollte nicht 
auf den Preis achten, sondern eher darauf, an welcher Stelle das Salz 
steht. Je früher das Salz bei den Inhaltsstoffen aufgelistet ist, umso 
mehr Salz ist enthalten. Und ehrlich gesagt, das Salz können wir auch 
selbst nach UNSEREM Geschmack zufügen.
Auf fertig mariniertes 
Fleisch greifen Sie am besten nur zu, wenn Sie echtes Vertrauen zu Ihrem
 Metzger haben - jedes Jahr zeigen uns die Tests aufs neue, dass sich 
bei abgepackten & marinierten Steaks immer wieder 
gesundheitsschädliche Stücke verstecken. Außerdem finden sich 
Geschmacksverstärker in den Mischungen.
Vor dem Grillen würzen wir 
entweder mit trockenen Gewürzmischungen oder mit Salz, Pfeffer und 
frischen Kräutern. Ein perfektes Steak vom Rind (Filet, Rücken oder 
Huft) ist 3-4 cm dick und wird am besten eine Stunde vor dem Grillen aus
 dem Kühlschrank genommen, gewürzt und darf sich dann akklimatisieren. 
Wenn die Glut den optimalen Zeitpunkt erreicht hat, mit hoher Hitze 2-3 
Minuten auf jeder Seite angrillen und dann in eine dicke Alufolie mit 
einigen Rosmarinzweigen und (wer mag) frischen Knoblauchscheiben 
eingewickelt und 7-10 Minuten rasten lassen.
Wollen Sie ein größeres 
Stück indirekt grillen oder barbecuen so können sie dies bereits am 
Vortag einwürzen wenn sie auf das Salz verzichten. Auch das Spicken mit 
Kräutern, Gemüse oder Speck ist eine beliebte Möglichkeit viel Geschmack
 in das Fleisch zu bekommen. Das Injizieren von Salzlacke ist eine hohe 
Kunst und sollte dem Fachmann überlassen bleiben, da es leicht zu einer 
Überwürzung kommen kann. 
Beim Marinieren von Fleisch
 und Fisch sollte auch immer etwas Säure wie Essig, Zitronensaft oder 
Wein dabei sein, um das Gargut etwas zarter zu machen. Hierbei bitte auf
 Metallgefässe verzichten, da das Metall mit der Säure reagiert. Öle und
 Marinaden vor dem Grillen mit einer Teigkarte abschaben und das Fleisch
 mit einem Küchenpapier trocken abtupfen. So tropft nichts in die Glut 
und Grillen bleibt die gesündeste Form des Kochens.
Beim Barbecuen (im Smoker) 
wird das Fleisch zusätzlich durch den Rauch aromatisiert. Hierbei können
 Sie durch die Auswahl verschiedener Holzsorten (im Fachhandel als Chips
 oder Scheite erhältlich) nochmals feine Unterschiede im Geschmack 
erzielen. Am Beliebtesten sind die Hickory und Buche, es eignen sich 
jedoch auch Apfel und andere Harthölzer. Geschmacklich sehr interessant 
ist auch das indirekte Grillen auf aromatischen Holzbrettern wie Zeder.
Viel Spaß beim Grillen wünschen Euch 
Armin Oberndorfer und das esskultur. team